Ein moderner Luftentfeuchter steht im Vordergrund eines gemütlich eingerichteten Kellers, der als Wohnraum genutzt wird.

Kältemittel

In Bautrocknern und Luftentfeuchtern

Kältemittel spielen eine wichtige Rolle in verschiedenen Geräten wie Bautrocknern und Luftentfeuchtern. Sie ermöglichen es, dass Wärme aus der Luft entzogen und effizient abgeführt werden kann. Sie sind auch als Kühlmittel bekannt und funktionieren durch den Prozess der Verdampfung und Kondensation, um Wärme aufzunehmen und abzugeben.  Im Folgenden wird ein Überblick über Kältemittel, ihre Eigenschaften, Anwendungsgebiete und Umweltauswirkungen gegeben.

Was sind Kältemittel?

Kältemittel sind chemische Stoffe, die durch Verdampfen bei niedriger Temperatur und niedrigem Druck Wärme aufnehmen und diese bei hoher Temperatur und hohem Druck wieder abgeben können. Dieser Kreislauf ermöglicht es, gezielt Kühlung zu erzeugen. Kältemittel werden daher in Klimaanlagen, Kühlschränken, Bautrocknern und anderen Geräten eingesetzt.

Historische Entwicklung und Umweltaspekte

In der Vergangenheit wurden vor allem FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) als Kältemittel verwendet. Diese Stoffe schädigen jedoch die Ozonschicht der Erde, wenn sie in die Stratosphäre gelangen. Daher ist deren Verwendung in Deutschland seit 1996 nicht mehr erlaubt. Stattdessen werden heute andere Stoffe, wie teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW) und Kohlenwasserstoffe (KW), eingesetzt.

Diese Alternativen haben zwar teilweise bessere physikalische Eigenschaften, verstärken jedoch den Treibhauseffekt, wenn sie in die Atmosphäre gelangen. Seit 2015 müssen daher zunehmend Stoffe mit möglichst geringem Treibhauspotenzial (GWP100-Wert) verwendet werden.

Anwendung in Kondensationstrockner

In Bautrocknern und Luftentfeuchtern (Kondensationstrockner) kommen verschiedene Kältemittel zum Einsatz. Dazu gehören unter anderem:

  • R32 (H-FKW, GWP100 = 675)
  • R1234yf (KW, GWP100 = 4)
  • R125 (H-FKW, GWP100 = 3.500)
  • R134a (H-FKW, GWP100 = 1.430)
  • R290 (Propan, KW, GWP100 = 3)
  • R407C (GWP100 = 1.774)
  • R410A (GWP100 = 2.088)
  • R454C (GWP100 = 148)
  • H-FKW: Hydrogen-Fluor-Kohlen-Wasserstoff, Teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe, deren Wasserstoffatome durch Fluor- oder Wasserstoffatome ersetzt wurden. Genau wie FKW (= Fluor-Kohlen-Wasserstoff) haben sie zwar keine ozonschädigende Wirkung, allerdings eine teilweise recht hohe Klimawirksamkeit.
  • Blend: Gemisch aus mindestens zwei Substanzen. Bei Blends können Kältemittel aller Stoffgruppen untereinander gemischt sein, um die gewünschten physikalischen Eigenschaften im Kältekreislauf zu erzielen.
  • KW: Kohlen-Wasserstoff, Nichthalogenierte Kohlenwasserstoffe. Sie haben keine ozonschädigende Wirkung und eine sehr geringe Klimawirksamkeit.

Die Auswahl des richtigen Kältemittels hängt von verschiedenen Faktoren wie Leistung, Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit ab.

Gefahren und Handhabung

Kältemittel können bei unsachgemäßer Handhabung gesundheitsschädlich sein. Sie können beispielsweise Reizungen der Atemwege, Erfrierungen oder Kreislaufprobleme verursachen. Daher müssen klimatechnische Anlagen stets fachgerecht installiert, gewartet und entsorgt werden. Eine Freisetzung in die Umwelt ist unbedingt zu vermeiden.

Kältemittel sind unverzichtbare Bestandteile vieler technischer Geräte wie Bautrocknern und Luftentfeuchtern. Die Entwicklung hin zu Stoffen mit geringerer Klimawirksamkeit ist ein wichtiger Schritt, um die Umweltbelastung zu reduzieren. Allerdings müssen Kältemittel stets sicher gehandhabt werden, um Gefahren für Mensch und Umwelt zu vermeiden.